Der Namensvetter Jacobus de Voragine, Schriftsteller, Gelehrter und Erzbischof von Genua dokumentierte Jahrhunderte nach dem Märtyrertod von Jakobus dem Älteren die Geschichte vom Apostel Jacobus und faßte damit die Erzählungen von anderen zusammen. In Jerusalem entstand erstmals seine Geschichte über Missionsversuche in Spanien. Als Jünger Jesu wurde er mit dem Auftrag „Lehret alle Völker“ auf die Iberische Halbinsel geschickt. Seine Missionsversuche waren nahezu erfolglos, er konnte nur neun Anhänger finden und kehrte ins Heilige Land zurück. Er ließ zwei seiner Anhänger in Spanien zurück und nahm die anderen nach Judäa mit. Dort hatte hatte er noch weniger Erfolg. Zu den wenigen, die sich überzeugen ließen gehörte ein Zauberer Namens Hermogenes aus Palästina, dem Jakobus seinen Pilgerstab schenkte. Der Zauberer, der vor seinem Zusammentreffen mit Jakobus die schwarze Magie verfolgte und mit dem Teufel im Bunde stand und sehr populär war, versenkte seine Zauberschriften im Meer, was das Volk sehr beeindruckte. Die Leute erzählten die Geschehnisse dem König Herodes Agrippa, der daraufhin Jakobus im Jahr 44 n. J. enthaupten ließ.
Seine Jünger schaffen den Leichnam in ein Boot, welches von Engeln gesteuert an der Küste Galiciens in Iria Flavia, dem heutigen Padrón landet. Seine Anhänger nahmen den Leichnam vom Boot und legten ihn auf einen großen Felsblock. Der Felsblock paßte sich dem Leichnam an und wurde zu seinem Sarkophag. Dieses geschieht im Reich der bösen Königin Lupa, welche die Jünger loswerden wollte. Die beiden Jünger Athanasius und Theodorus baten um eine Audienz bei Lupa, weil sie um einen würdigen Bestattungsplatz bitten wollten, diese schickte die beiden aber zu einem anderen bösen Herrscher, der sie einkerkern lies. Wieder sind es die Engel des Herrn, der ihnen die Kerkertür öffnete. Der wütende Herrscher schickt Soldaten nach ihnen aus, doch während der Verfolgung stürzt eine Brücke ein und reißt die Soldaten in den Tod, woraufhin sich der Herrscher zum Christenglauben bekehren ließ.
Soweit ist die Königin Lupa noch nicht. „Nehmt die Rinder, die ich auf dem Berg habe, spannt sie an einen Wagen, errichtet ein Grab, wo ihr wollt!“ sagte sie zu Anastasius und Theodorus. Aber auf dem besagten Berg fanden sie keine Rinder, sondern einen feuerspeienden Drachen, der sich beim Zeichen des Kreuzes zerteilte. Allerdings fanden sie keine Rinder, sondern wilde Stiere, die sich durch das Kreuzzeichen besänftigen und vor den Karren spannen ließen. Nun stand der Beerdigung nichts mehr im Wege und sie suchten einen geeigneten Platz. Die Stelle, an dem der Wagen letztlich Halt machte war ein abgelegenes Waldstück namens Libredón und wurde als göttlicher Wille ausgelegt, weil die jetzt sanften Stiere dort den Wagen stoppten. Anastasius und Theodorus errichten dort das Grab und einen kleinen Kirchenbau zu Ehren Jacobus. Auch sie selber fanden dort später ihre letzte Ruhe.
Quelle: Der Jakobswg, von Björn Böttcher und Andreas Drouve, Verlag terra magica
weiter geht es mit der Reconquista