Alles beginnt mit der Geschichte des Apostels Jakobus von der wunderbaren Legende der Überfahrt oder besser deren Überbleibsel. Mittelalterliche Pilgerrituale, die Instrumentalisierung des Apostels durch die Kreuzzüge und die suxessive Rückeroberung kürzlich wiederbelebter Wege mit einer umfangreichen Geschichtssammlung sind das Rückrat des Jakobuskultes, der Jahr für Jahr mehr Touristen und Jakobspilger anzieht.
Die eigentliche erste große Pilgerwelle von Compostela und den Jakobswegen begann gemäß einschlägiger goldener Bücher zu Anfang des XII Jahrhunderts. In den Jahren von 1100 bis 1500 war der Höhepunkt der Pilgerbewegung und seiner Kultur. Die Kathedrale in Santiago de Compostela ist im Jahr 1121 vollendet worden und die Bücher und Legenden darüber multiplizierten sich. Sie sind erstmals zusammengefaßt im Codex Calixtinus, welches den Namen des ersten Papstes trägt, der offen und uneingeschränkt diese Pilgerreise nach Galizien förderte. Diese erste Beschreibung von Aymeric Picaud aus der Region Poitu in Frankreich wurde um 1140 geschrieben und präsentiert vier französische Hauptwege.
Picaud galt als Experte, er machte die Pilgerreise nach Santiago und besuchte unterwegs die Heiligtümer. Die Wege, welche er beschreibt durchqueren Frankreich und treffen sich kurz vor den Pyrenäen. Die Etappen, die zurückzulegen waren, die Reliquien, denen die Ehre zu erweisen war, die Einwohner, die landschaftlichen Besonderheiten und sein persönlicher Eindruck machen diesen Text zu einem möglichen Urahn der heutigen modernen Reiseführer.
Zahlreiche berühmte Schriftsteller schrieben über diese Pilgerreise, Dante schrieb „Es existieren Rompilger, Jerusalempilger, die Jakobspilger nach Santiago und die Peregrini, alle diese Pilger wandern überall ein bißchen, zu Tausenden sind sie vor allem seit dem XII Jahrhundert unterwegs.“ Alfons X von Kastilien unterscheidet drei Arten, diese Pilgerschaft zu begehen:
- freiwillig und aus purer Frömmigkeit,
- ein Gelübde zu erfüllen,
- um eine Strafe abzubüßen,
aber es wäre nicht verboten, diese Gründe zu kombinieren. Die Jakobspilger strömten herbei, die Jakobusbrüderschaften entstanden, selbst Ritter pilgerten. Auf dem Camino Francés, der spanische und galizische Teil vom Weg und dem Camino Anglais zwischen La Coruña und Compostela, wo die Schiffe aus dem Norden Europas ankamen und man Compostela nach einer Woche Fußmarsch erreichte, den Zwischenstationen und Herbergen, die am Wege waren, die Orte der Heiligtümer, die zu verehren waren und von Kirchen und Kapellen.
Quelle: Les voix de Compostelle, Omnibus-Verlag, von Antoine de Baecque, 602 Seiten
weiter geht es mit Jakobus