St. Jacobi-Maioris-Bruderschaft in Bremen

Jacobus Major hatte in der Hafenstadt Bremen eine herausragende Stellung und galt als Schutzpatron der Kaufleute und Seefahrer. Da in der biblischen Darstellung um Jesus herum die Zahl 12 mit den 12 Aposteln eine herausragende Position hatte, hat die diese Jacobus-Bruderschaft sich aus 12 Mitgliedern gegründet. Im Jahr 1656 tritt sie das erste mal in Erscheinung, also sehr viel später nach der Reformation durch Luther. Ihr Zweck bestand als soziale Einrichtung als Witwenhaus, in dem heute noch der Jacobus im Giebel tront.

Das Witwenhaus hatte im Laufe der Jahre eine wechselhafte Geschichte, heute trägt es den Namen Geschichtenhaus. Dort lebten ab dem Jahr 1661 zwölf Witwen, jedes Mitglied der Bruderschaft versorgte also eine hilfsbedürftige Frau. Die Bruderschaft kaufte das Gebäude im Jahr 1661 und nannte es St.-Jacobus-Haus.

Zehntausende Jakobspilger machten in Bremen Station. Ein Bildnis wies ihnen den Weg zur Jacobi-Herberge, wo sie feierlich aufgenommen wurden, da die Jacobi-Bruderschaft an dieser gastfreundschaftlich-mittelalterlichen Tradition festhielt. Leider hat Bremen heute keine derartige Pilgerherberge mehr.

Bis in das Jahr 1804 wurden dort von der Bruderschaft Witwen versorgt, später wurde es vermietet und wurde zu einem Warenlager, daraus entstand der Name Packhaus. 1863 wurde das Gebäude abgerissen und es entstand ein neues Gebäude in der heutigen Form, welches unter Denkmalschutz steht. Der im Giebel tronende  Jacobus wird im Volksmund Juxmajor genannt. Die St. Jacobi-Maioris-Bruderschaft existiert noch heute mit ihren 12 Mitgliedern.

Wenn ein Jakobspilger dort beim Geschichtenhaus – Witwenhaus – Packhaus in der Wüstestätte im Schnoor seinen Pilgerausweis vorzeigen kann, bekommt er kostenlos Eintritt und wenn er Glück hat auch eine kostenlose Führung und hat somit Gelegenheit, eine der letzten mittelalterlichen heute noch existierenden Jakobsbruderschaften in Realität zu erleben.

Es gibt in Deutschland nur noch einige wenige Vereine, die den Namen „Bruderschaft“ im Titel tragen dürfen, da sie vor der Gesetzeseinführung für eingetragene Vereine gegründet wurden. Alle später gegründeten Vereine – nach 1900 – müssen das Kürzel „e.V.“ für „eingetragener Verein“ im Namen tragen und sie werden in das Vereinsregister eingetragen – daher auch der Name „eingetragener Verein“. Die Bremer Baumwollbörse und diese St. Jacobi-Maioris-Bruderschaft gehören zu diesen letzten Dinosauriern des Vorgängers des heutigen deutschen Vereinsrechtes.

Jakobsmuscheln in Otterndorf

In Otterndorf wird in der Dorfkirche die gesamte Bibelgeschichte mit Bildern erzählt. Etliche Figuren werden dort plastisch dargestellt, natürlich ist auch unser Jakobus dabei. Auch Moses mit den 10 Geboten kann man dort sogar anfassen. Und die Otterndorfer wissen offensichtlich, was Genuß ist. Ich habe mit Absicht dieses etwas verschwommene Bild ausgewählt, es gibt am besten wieder, wie sich der Jakobspilger nach dem Genuß des Flascheninhalts fühlt. Wir waren überrascht, dort eine so gelungene Kombination zwischen Kultur und Geschichte zu finden, denn Otterndorf ist eher mit seinem Badestrand an der Elbmündung bekannt. Auf jeden Fall steht fest, ich suche dort mal einen Campingplatz, wo ich mein kleines Wanderzelt aufbauen kann. Auch habe ich noch noch nicht entdeckt, ob Otterndorf einen Pilgerweg oder anderen Weitwanderweg hat.

Aber dort ist der Eurovelo EV 12 Weitwanderradweg mit über tausend Kilometer, der von Norwegen immer an der Nordseeküste entlang bis rüber nach England und weiter nach Schottland verläuft. Außerdem gibt es den Elberadweg D10, der in Cuxhafen startet oder nach Cuxhafen führt. Und dann ist dort noch der Weitwanderradweg mit 450 Kilometer vom Teufelsmoor bis zum Wattenmeer, der vom NABU betreut wird. Zu Fuß ist dort leider nicht angesagt, die Region wurde schon von den Radfahrern erobert.

Moses mit den 10 Geboten

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Via Scandinavica im Eigenverlag

Unsere erste Beschreibung der Via Scandinavica bestand aus vier Heften, die Vorlagen dazu hatten wir immer wieder durch den Kopierer geschoben. Irgendwann war das viel zu viel Arbeit und wir waren froh, daß der Conrad-Stein-Verlag für uns die Publikation übernommen hat.

 

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