Es tauchen immer mal wieder Fragen nach den Gefahren auf den Jakobswegen auf, auch weil in einigen Büchern über bissige Hunde geschrieben wird. Insbesondere in den Pyrenäen trifft man ab und zu auf Hütehunde, die dazu dressiert sind, Tiere zu hüten. Diese Hütehunde verhalten sich auch entsprechend, wenn sie ihre Herde bedroht sehen. Französische Comics weisen immer mal wieder darauf hin. Allerdings sind die meißten Hunde lieb und niedlich, es besteht eher die Gefahr, daß sie dem Wanderer tagelang hinterher laufen, wenn er zu nett zu den Hunden ist. Wer mag, kann das unten abgebildete Comic versuchen zu interpretieren.
In Frankreich gelten vier Streckenführungen als Hauptstrecken der Jakobswege
- Via Turonensis von Paris bis Saint-Jean-Pied-de-Port – 1749 Kilometer
- Via Lemovicensis von Vezélay bis Saint-Jean-Pied-de-Port – 1691 Kilometer
- Via Podiensis von Le-Puy-en-Velay bis Saint-Jean-Pied-de-Port – 1530 Kilometer
- Via Tolosana oder auch Voie d’Arles bis zum Somportpass 1590 Kilometer
- zu 1. Die Via Turonensis hat die bretonischen Jakobswege als Zubringerwege, die als Chemin Bretagne vier Streckenführungen haben: Voie de la Pointe St. Mathieu, Voie des Plantagenêts ab St. Michel, Voie de Locquirec ou Moguériec, Voie l’Abbaye de Beauport, Voie des Capitales. Diese Wege schließen an den Voie de Littoral an, der nach San Sebastian führt – die bretonischen Jakobswege haben wiederum einen Zubringerweg aus England, den Saint’s Way. Die Strecke Voie du Littoral verbindet die bretonischen Wege mit dem Camino del Norte und dem Camino Vasco.
- Aus Belgien gibt es ebenfalls Zubringerwege, die über Paris führen und Abzweige Richtung Vézelay haben. Zu diesen Wegen gehört der Voie de Templièrs, Via Senonensis, Le Chemin Estelle, Chemin de Compostelle von Tournai bis St. Quentin und die Wege, die von Les Amis des Chemins de Compostelle du Nord betreut werden.Saint-Quentin hat sich als wichtiger Sammelpunkt in Frankreich für die aus Belgien kommenden Wege entpuppt und so Zubringerwege Richtung Paris sind. Die Via Turonensis trifft die anderen drei Wege in Saint-Jean-Pied-de-Port.
- zu 2. Die bekannteste Streckenführung aus Norddeutschland führt über Köln, Metz und Trier, bekannt als Via Coloniensis zur Via Lemovicensis. Trier ist inzwischen wieder ein wichtiger Knotenpunkt mehrer Zubringerwege aus Deutschland (Eifel Camino, Mosel Camino) und Belgien (Via Mosana). Weitere Zubringerwege sind die Via Campaniensis und die Strecke ab Trier
- zu 3. Le-Puy-En-Velay gehört zum ältesten Sammelpunkt der Jakobspilger. Dort kommt ebenfalls ein Weg aus Trier an, der über Cluny (Chemin de Cluny) führt. Ganz in der Nähe kurz vor Cluny führt ein Radfernweg (Voie Verte, französischer GR11) nach Taizé). Außerdem ist Le-Puy-en-Velay das Ziel der Via Gebennensis, die aus Genf kommt und dort Anschluß an die Via Jacobi hat. Die Via Podiensis startet in Le-Puy-en-Velay und führt bis Saint-Jean-Pied-de-Port und ist heute die beliebteste französische Strecke. Zwischen der Via Lemovicensis und der Via Podiensis gibt es zwei Zubringerwege, der Voie de Rocamadour und die Via Averna, beide sind nicht in obiger Karte enthalten. Die Wege ab Trier: Der Chemin de Schengen zweigt von der Strecke Trier-Vezélay ab und trifft auf die Chemins en Bourgogene, die an den Chemin de Cluny anschließen, dieser trifft in Le-Puy-en-Velay auf die Via Podiensis. Spätestens in Gy muß sich der Pilger entscheiden, welche der oberen drei Strecken er wählen will.
- zu 4. Die Via Tolosana hat eine Querverbindung zur Via Podiensis, der Voie Recordane. Die Via Tolosana verbindet den Camino Aragón mit der Via Aurelia bis Nizza, die Anschluß an die Via della Costa und dann an die Via Francigena in Italien hat. Außerdem hat die Via Tolosana Anschluß an die Via Domitia. Auf dieser Strecke Richtung Italien begegnen sich die Rompilger und die Jakobspilger. Richtung Santiago zeigt die Jakobsmuschel, Richtung Rom der Bischofsstab. Außerdem hat die Via Tolosana eine Querverbindung, die nicht in der Karte steht (GR101) zum Voie du Piémont, die zwischen Carcassonne und Lourdes auf die Strecke stößt.
Mehr oder weniger parallel zur Via Tolosana verläuft der Voie du Piémont, der Anschluß an den Somportpass und Saint-Jean-Pied-de-Port hat. Bekannt und ausgeschildert als GR78 ist der Weg ab Carcassonne, der Startpunkt ist in Narbonne, dort fehlt allerdings noch die Wegbeschreibung. Außerdem hat der Voie du Piémont einen weitere Abzweigung zum Somportpass, den Voie d’Ossau (GR108), fehlt ebenfalls in der Karte – über den Pass der Mönche (Col des Moines). Es gibt dort einen weiteren Abzweig (GR108a) Richtung Camino Catalán II, der spanische Teil durch das Valle de Tena ist aber noch unbekannt und nicht beschrieben. Alle diese Querverbindungen kreuzen den französischen GR10 und den spanischen GR11 und den spanischen GR15 als Radfernweg. Der GR78 führt als Weitwanderweg weiter bis Irún. Es gibt noch weitere Wege in den Pyrenäen:
La Voie de Garonne
Voie de la Nive
Die französischen Weitwanderer mit der Dachorganisation ffrandonee (dort gibt es auch die topoguides) sind die Geburtshelfer der Wiederauferstehung der Jakobswege, bevor die Dachorganisation der Jakobswege xacobeo gegründet wurde. Xacobeo hat eine französische und eine galizische Internetseite. Ihre rot-weiße Ausschilderung der französischen Weitwanderwege begleitet fast jeden Jakobsweg, für den es in diesen Fällen auch topografische Wegbeschreibungen mit Adressenlisten und Wegbeschreibungen der französischen Wanderfreunde gibt. Diese topoguides sind in Frankreich die besten Wegbegleiter und enthalten alle Informationen, die unterwegs hilfreich sind.
Sammelpunkte diverser Wege und Wegabschnitte sind:
Saintes, Aulnay, Clisson, Redon, Paris, Tournai, Metz, Perl, Langres, Reims, St. Quentin, Rocroi, Vézelay, Le-Puy-en-Velay, Rocamadour, Cahors, La Romieu, Dax, Bayonne, Hendaye, St.-Jean-Pied-de-Port, Col du Somport
Hier geht es zu den französischen Jakobusgesellschaften