Es scheint tausend Möglichkeiten zu geben diesen Pilgermythos zu interpretieren. Je feindlicher, aber oft auch am spaßigsten ist die kirchenfeindliche Variante. Diese bietet die Gelegenheit, sich über diese Pilgerreise und die Religion lustig zu machen, an der Gutgläubigkeit der Pilger zu profitieren oder diese in frivole Wanderer zu verwandeln. Ab dem XVIII Jahrhundert waren insbesondere die schelmischen Erzählungen sehr beliebt. Dadurch wurde die compostellanische Tradition fast zum Umsturz gebracht, erst der französische Bestseller „La voie lactée“ brachte 1969 die Wende. Anschließend wurden die ersten Filme über den Weg gedreht. Sie stellten diese „ätzende“ jakobinische Legende und die Motivationen der Jakobspilger dar und brachten die Zuschauer dazu, ihre Meinung über diesen Weg zu überdenken.
Galizien, die Region am Ende der Welt, seine keltischen Wurzeln, ländliche, heidnische beziehungsweise gottlose Traditionen, grüne verlassene Landschaften, sein atlantischer Nieselregen hat Poeten und Schriftsteller schon lange inspiriert. Santiago ist nicht nur ein Pilgerziel, die Stadt ist außerdem das Symbol der jüngst wiederbelebten galizischen Identität. Der kulturelle und wirtschaftliche Erfolg wird durchaus durch viele Pilger und Wanderer mit ihrer Reise bestätigt. Es ist ein Aufbruch, die Welt zu entdecken.
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