In Santiago angekommen verschwindet der Wanderer gleich nach seiner Ankunft in den Gassen der Altstadt. Diese Progression – welche hunderte Kilometer Richtung Compostella geführt hat, unter der Milchstraße den Jakobsmuscheln folgend, getreu einer festgelegten Route, lückenlos und in Etappen, auf denen er sich nicht drücken kann – läßt es nicht zu verschwitzt und dreckig in der Kathedrale zu erscheinen. Daher ist es Sitte, am Ende des Weges einfach zu verschwinden, auf jeden Fall verschwindet er nicht in der Kathedrale von Santiago.
Alle Wege führen sicher auch nach Rom und alle Gassen von Santiago treffen sich am Platz von Obradoiro, jener Vorplatz, die mit Skulpturen überladene Fassade, die zwei Türme, die doppelte Treppe mit spektakulärer Architektur aus der Barockzeit in Stein.
Seit den 1980er Jahren erlebt der Pilgerweg eine Wiedergeburt, die durch den Besuch von Papst Jean-Paul II im Jahr 1982 und 1989 durch den Europarat bekräftigt und als europäische Kultruroute eingestuft wurde. Die galizische Kathedrale ködert einige tausend Wanderer, die somit den mittelalterlichen Jakobskult wiederbeleben.
Wie geht man Richtung Santiago? Als Pilger? Als Wanderer? Durch den Wanderstock gestützt oder mit Spiritualität über der Schulter? Als angekündigter Tourist ausgestattet mit allen aktuellen Adressen oder in einer Gruppe, welche sparsam ist und bei Einwohnern unterkommt? Muß der Pilger es als Einzelgänger und letztendlich ganz alleine schaffen oder mit den Menschenmassen der Juli-August-Urlaubswanderer? Dieser Mix der Pilgerschar verspricht den Volltreffer:
- Wandern auf historischen Wegen
- den Erzählungen der anderen Pilger folgen
- den kritischen Blick bewahren
- ironisch, kompliziert und facettenreich auf europäischen Wanderwegen unterwegs sein
Alles beginnt mit der Geschichte von Jakobus
Und natürlich darf hier die Fotodokumentation von unseren Wegen nicht fehlen.